„Vorhang zu, einem wird schwarz vor Augen, die Sinne schwinden. Eigentlich ja nur einer, aber eben jener, den man bisher für den wichtigsten gehalten hat. Man ist daran gewöhnt, mit einem Blick zu wissen, wo es langgeht. Man sehnt sich nach einem festen Halt. Um einem herum stehen zwar Gleichgesinnte, aber sie sind ähnlich verunsichert und auch der weiße Stock, der einem am Eingang in die Hand gegeben wurde, verschafft einem wenig Zuversicht…“ (Hermann Sülberg)
Neunzig Prozent aller Informationen aus der Umwelt werden durch die Augen aufgenommen. Sich vorzustellen blind zu sein, bedarf es wenig, vermutete man. Falsch gedacht. Augen zu genügt nicht, dämmert es einem jetzt. Blindsein ist mehr als Nicht-Sehen.
Diese Erfahrungen durften die beiden Kurse „Gesundheit und Soziales“ der 9. und 10. Realschulklassen machen. Die Schüler*innen besuchten am 7.3.23 die Einrichtung „Dialog im Dunkeln“ in Hamburg und waren sichtlich berührt und beeindruckt. Kurz in das Leben eines Blinden eintauchen und Alltagssituationen meistern und erleben. Was das bedeuten kann, konnte sich vorher wohl niemand vorstellen.